Deutsche Zitierweise
Bei der Deutschen Zitierweise wird die Quellenangabe in einer Fußnote am Ende der jeweiligen Seite platziert. Im Text selbst wird an der entsprechenden Stelle eine hochgestellte Zahl eingefügt. Theisen empfiehlt diese Zitierweise jedoch nur für wissenschaftliche Arbeiten mit „einer stark differenzierenden Argumentation“ (2024, S. 159) und schlägt als Dokumentationsformat den „Chicago-Style“ vor, den Sie an späterer Stelle in diesem Kapitel noch kennenlernen können.
Die folgenden Grundprinzipien sind typisch für die deutschen Zitierweise:
- Jede Übernahme fremden Gedankenguts – egal ob direkt (wörtlich) oder indirekt (sinngemäß) – wird im Text durch eine hochgestellte Ziffer gekennzeichnet. Diese verweist auf eine Fußnote am unteren Seitenrand, in der die Quelle belegt wird.
- Beim ersten Zitat einer Quelle wird teilweise (aber nicht zwingend) ein Vollbeleg verwendet, der alle bibliographischen Angaben enthält. Sie werden in diesem Text noch erfahren, wie ein solcher Vollbeleg aussieht.
- Bei weiteren Zitaten derselben Quelle genügt ein Kurzbeleg (meist Nachname, Jahr, Seitenzahl). Auch zur Formatierung des Kurzbelegs erhalten Sie noch weitere Hinweise im Text.
Am Ende der Arbeit werden im Literaturverzeichnis alle verwendeten Quellen alphabetisch und vollständig aufgeführt
Hinsichtlich der Zitation sind – das wissen Sie bereits – direkte von indirekten Zitaten zu unterscheiden:
- Für direkte Zitate gilt:
- Ein direktes Zitat wird wortwörtlich übernommen und in Anführungszeichen gesetzt.
- Nach dem abschließenden Anführungszeichen folgt die hochgestellte Ziffer.
- Beispiel im Text:
„Zum Abschluss eines Studiums müssen Sie in der Regel eine Thesis verfassen.“¹
1 Georg, 2025, S. 3.
- Für indirekte Zitate gilt:
- Ein indirektes Zitat gibt den Inhalt einer Quelle sinngemäß wieder, ohne dass Anführungszeichen zu setzen sind.
- Die hochgestellte Ziffer folgt am Ende des sinngemäß übernommenen Abschnitts.
- In der Fußnote wird mit „Vgl.“ (vergleiche) gekennzeichnet, dass es sich um ein indirektes Zitat handelt.
- Beispiel im Text:
Ein Studium beinhaltet am Ende in der Regel auch das Schreiben einer Thesis.²
2 Vgl. Georg, 2025, S. 3.
Hinsichtlich der Gestaltung der Fußnoten ist bei Anwendung der deutschen Zitierweise das Folgende zu beachten, wobei es einige Varianten hinsichtlich der Zeichensetzung innerhalb der Quellenangabe gibt, von denen hier eine aufgegriffen wird:
- Bei erster Nennung
einer Quelle ist die Angabe eines Vollbelegs mit folgenden Angaben möglich
(Siehe auch ein Beispiel dazu bei Theisen 2024, S. 154):
Nachname, Vorname: Titel. Untertitel. Auflage (falls nicht Erstauflage). Erscheinungsort: Verlag Jahr, Seitenangabe. - Beispiel eines direkten Zitats: ¹ Theisen, Manuel R.: Wissenschaftliches Arbeiten. Technik – Methodik – Form. 19., neu bearbeitete Auflage. München: Vahlen 2024, S. 19.
- Beispiel-Variante eines direkten Zitats: ¹ Vgl. Theisen, Manuel R.: Wissenschaftliches Arbeiten. Technik – Methodik – Form. 19., neu bearbeitete Auflage. München: Vahlen 2024, S. 19.
- Bei weiteren
Nennungen einer bereits eingeführten Quelle wird grundsätzlich mit Kurzbelegen
gearbeitet:
Nachname, Jahr, Seitenangabe. - Beispiel eines
direkten Zitats:
1 Theisen, 2024, S. 19.
Oftmals entscheiden sich Autoren auch schon bei der ersten Nennung einer Quelle für den Kurzbeleg.
- Mehrfachnennung
hintereinander:
Wenn dieselbe Quelle mehrfach direkt hintereinander zitiert wird, kann „ebd.“ (= ebenda) verwendet werden. - Beispiel eines
direkten Zitats:
1 Ebd., S. 20.
Diese Vorgehensweise ist in erster Linie sinnvoll, wenn dieselbe Quelle auf einer Seite zitiert wird. Ist ein Umblättern des Lesers erforderlich, ist die Schreibweise des Kurzbelegs zu bevorzugen.
Weitere Hinweise zur Deutschen Zitierweise:
- Die Fußnoten werden im Text durch eine hochgestellte Ziffer nach dem Satzzeichen gekennzeichnet (vgl. Theisen 2024, S. 195).
- Sie sind fortlaufend nummeriert und werden mit dem Fußnotentext auf jeder Seite am unteren Rand aufgeführt. Dabei kann die Zählung auf jeder Seite mit „1“ beginnen, eine fortlaufende Zählung über den gesamten Text ist aber in der Regel übersichtlicher.
- Mehrere Fußnotenziffern hintereinander sind überflüssig, da ein Fußnotentext auch mehrere Quellenangaben enthalten kann.
- Im Literaturverzeichnis werden alle verwendeten Quellen in alphabetischer Reihenfolge nach den Nachnamen der Autoren und vollständig gelistet.
- Bei mehreren Autoren werden deren Namen durch einen Schrägstrich getrennt, bei mehr als zwei Autoren kann „et al.“ oder "u.a." verwendet werden.